Stand: 17. November 2002

Das Pommernlied


Worte: Adolf Pompe - Weise: Freiheit, die ich meine

Wenn in stiller Stunde Träume mich umweh'n,
bringen frohe Kunde Geister ungeseh'n,
reden von dem Lande meiner Heimat mir,
hellem Meeresstrande, düsterm Waldrevier.

Weiße Segel fliegen auf der blauen See,
weiße Möwen wiegen sich in blauer Höh',
blaue Wälder krönen weißer Dünen Sand;
Pommerland, mein Sehnen ist dir zugewandt!

Aus der Ferne wendet sich zu dir mein Sinn,
aus der Ferne sendet trauten Gruß er hin.
Traget, laue Winde, meinen Gruß und Sang,
wehet leis und linde treuer Liebe Klang!

Bist ja doch das eine in der ganzen Welt,
bist ja mein, ich deine, treu dir zugesellt.
Kannst ja doch von allen, die ich je geseh'n
mir allein gefallen, Pommerland, so schön!

Jetzt bin ich im Wandern, bin bald hier bald dort;
doch aus allen anderen treibt’s mich immer fort.
Bis in dir ich wieder finde meine Ruh,
send' ich meine Lieder dir, o Heimat, zu!


Gustav Adolf Reinhard Pompe, geboren am 12. Januar 1831 zu Stettin, studierte in Halle/Saale Theologie und Philologie. Sein Pommernlied findet sich in einem Briefe an die Mutter begefügt, datiert Halle, 19. März 1852. Auf einer studentischen Ferienwanderung im Harz soll es entstanden sein. In irgendeiner Bleibe, so schreibt er, hätten nacheinander die beteiligten verschiedenen Landeskinder ihre Heimatlieder angestimmt, zwei Pommernsöhne aber hätten mit schmerzlichem Vermissen zugehört; damals gab es eben noch kein Pommernlied. Daraufhin habe der dritte, eben Adolf Pompe, die Verse rasch entworfen und den Freundeskreis mit ihnen überrascht. Pompe wirkte später nach kurzer Lehrtätigkeit u.a. in Greifenberg, als Oberpfarrer in Labes, als Superintendent in Lauenburg (Pomm.) und später in Demmin, wo er am 23. 12. 1889 starb.