Stand: 7. Dezember 2008
Landesgruppe Hamburg e.V.
Vorsitzender:
Dr. rer. nat. Franz Buchmann
Lerchenhöhe 3
22359 Hamburg
Tel./Fax: 040-60315904
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft (kurz SL) in Hamburg wurde am 2. Mai 1949 gegründet. Ihre Ziele sind identisch mit den Zielen der Sudetendeutschen Landsmannschaft – Bundesverband und können wie folgt kurz zusammengefasst werden:
- Zusammenfassung und Betreuung der Sudetendeutschen nach der Vertreibung aus ihrer angestammten Heimat (soziale Ziele).
- Eintreten für ihre Rechte, Kontakte zur Heimat sowie Integration der Sudetendeutschen in eine gerechte europäische Ordnung (politische Ziele)
- Pflege von Kontakten zu in der angestammten Heimat der Sudetendeutschen verbliebenen Deutschen und zu den jetzigen Bewohnern des Sudetenlandes.
- Pflege des kulturellen Erbes und Befassung mit der reichen Kulturgeschichte der Sudetendeutschen (kulturelle Ziele).
- Die SL in Hamburg beschäftigt sich zudem mit den Verknüpfungen der Volksgruppe mit der Hansestadt.
Die SL in Hamburg ist in Ortsgruppen und den Sudetendeutschen Singkreis / Egerländer Chor gegliedert und Landesgruppe des Bundesverbandes. Sie führt auf Ebene der Gliederungen regelmäîige Zusammenkünfte und Veranstaltungen durch, insbesondere die Heimatnachmittage.
Mitglied kann jeder Deutsche werden, der von sudetendeutscher Herkunft oder Abstammung ist oder sich aus sonstigen Gründen der sudetendeutschen Fragen annimmt. Diese betreffen insbesondere die angestammte Heimat, die Geschichte und die Kultur der Sudetendeutschen Volksgruppe.
Die Landsmannschaft ist Mitglied im Landesverband der vertriebenen Deutschen in Hamburg e.V. (kurz LvD), „wohnt“ im „Haus der Heimat“ und unterhält enge Kontakte zu den Landesgruppen der SL in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Sie nimmt an den Veranstaltungen des LvD teil.
Die Landsmannschaft gibt für ihre Mitglieder ein viermal jährlich erscheinendes Mitteilungsblatt heraus, das über die Aktivitäten berichtet, Termine und Veranstaltungen ankündigt, über öffentliche Ereignisse wie den jährlich zu Pfingsten stattfindenden Sudetendeutschen Tag, den Tag der Heimat oder bestimmte Rundfunksendungen berichtet und diese kommentiert, Geburtstagsglückwünsche transportiert, Buchbesprechungen bietet und meistens einen längeren Artikel enthält, der auf einem gehaltenen Vortrag oder einem Ereignis gründet.
Kontakt zur Landsmannschaft über den Landesobmann Dr. rer. nat. Franz Buchmann, Tel 040-60315904. Kontakt zum Bundesverband, dessen Geschäftsstelle sich in München befindet, u. a. über www.sudeten.de.
Das Wappen der Sudetendeutschen Volksgruppe entstand nach dem Krieg. Es beruht auf den Farben Schwarz-Rot-Schwarz. Das sind die Farben Schwarz-Rot-Gold der Frankfurter Paulskirchenversammlung, wobei als Trauer darüber, dass die Sudetendeutschen nicht einbezogen wurden, die Farbe Gold durch Schwarz ersetzt ist. Das Wappen zeigt zur Hälfte den Adler und zur Hälfte das Kreuz des Deutschen Ordens, dessen letzter Sitz auf sudetendeutschem Boden lag. Im Wappenschild sind Teile des Stadtwappens von Eger dargestellt.
Die Bezeichnung „Sudetendeutsche“ ist um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert entstanden und hat sich insbesondere durch die Protokolle der Friedensverhandlungen von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg gefestigt. Sie leitet sich von dem Gebirgszug der Sudeten ab, die ihren höchsten Punkt in der Schneekoppe haben. Die Heimat der Sudetendeutschen erstreckt sich jedoch weiter nämlich vom Böhmerwald über das Erzgebirge, den Elbedurchbruch, das Riesengebirge mit seinen Nebengebirgen, das Altvatergebirge im Osten. Weiter gehören zur Heimat der Sudetendeutschen Gebiete in Südmähren und Sprachinseln sowie die starke deutsche Minderheit Prags. Zum Zeitpunkt der Vertreibungen umfasste die Volksgruppe etwa 3,5 Millionen Deutsche, die vor dem ersten Weltkrieg dem österreichischen Staat angehörten und zwangsweise in die neu gegründete Tschechoslowakei eingegliedert wurden. In die vom Krieg zerstörte Hansestadt Hamburg gelangten im Zuge der Vertreibung ungefähr 5800 Sudetendeutsche.
Zeugnisse sudetendeutscher Persönlichkeiten in Hamburg sind das Bismarckdenkmal, die Statue „das Schicksal“ und Grabstätten des Bildhauers Lederer aus Südmähren auf dem Friedhof Ohlsdorf, das Wirken von Gustav Mahler in Hamburg, die Erfindung der Schiffschraube durch den Sudetendeutschen Ressel, die Gründerin der Hamburger Kammerspiele Ida Ehre und viele mehr. Der heute in Hamburg lebende Musiker, Komponist und Künstler Andreas Willscher ist von sudetendeutscher Herkunft und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Ein Mitglied der Familie Willscher war als Buchkünstler in Hamburg tätig; Teile seines Nachlasses sind im Museum der Arbeit zu finden. Die Elbe war von je her nicht nur Verbindung zwischen der Stadt, in der die meisten Sudetendeutschen vor der Vertreibung lebten, nämlich Aussig, mit Hamburg, sondern zugleich Anreiz für viele Sudetendeutsche, das „Tor zur Welt“ zu nutzen. Die nach 1945 in Hamburg angekommenen Sudetendeutschen stammen aus allen Teilen des Sudetenlandes: Böhmen, Mähren, Schlesien.
Gestern, heute und morgen bilden einen Zusammenhang, indem das Heute und Morgen vom Gestern abhängt. Sollten Sie eine sudetendeutsche Wurzel haben, so lässt sich das nicht ändern, bestenfalls vorübergehend verschweigen. Wenn Sie aber diese Wurzel erkennen und pflegen wollen, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Bilder:
von Lederer: Bismarckdenkmal und „Das Schicksal“.
Das Bismarckdenkmal in Hamburg,
errichtet 1903 - 1906 von einem
Komitee Hamburger Bürger, gefördert
von Senat und Bürgerschaft,
ausgeführt von dem Architekten Emil
Schaudt.
Hugo Lederer wurde am 16. November
1871 in Znaim in Südmähren geboren
und verstarb am 1. August 1940 in
Berlin. Er gilt als der Überwinder des
neubarocken hohlen Pathos und als
Erneuerer der geschlossenen
Denkmalplastik. Seine Hauptwerke
sind das Bismarck-Denkmal in
Hamburg (1901 - 1906), der
Fechterbrunnen in Breslau (1904), die
Monumentalplastiken am
Völkerschlachtdenkmal in Leipzeig.
Daneben schuf er zahlreiche
Denkmäler und Büsten in ganz
Deutschland.
Das Schicksal
Plastik von Hugo Lederer
auf dem Friedhof in
Hamburg-Ohlsdorf
Auf dem Ohlsdorfer
Friedhof gibt es auch
zwei von Lederer
gestaltete Grabmale.
Zu der großen Anzahl
seiner Werke zählen
auch der
Fechterbrunnen in
Breslau (1904) und die
Monumentalplastiken am
Völkerschlachtdenkmal
in Leipzig. Daneben
schuf er zahlreiche
Denkmäler und Büsten.
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